MEERESGEFLÜSTER

Interview No. 003

Zwei Macherinnen, eine Vision: Bademode, in der sich Frauen schön & wohlfühlen

– Ivon & Mira Blazevic

Zwei Macherinnen, eine Vision:
Bademode, in der sich Frauen schön & wohlfühlen

– Ivon & Mira Blazevic

Unter Wasser mit

IVON & MIRA
Gründerinnen von VOLANS

interviewt von Elena Schröder, Mai 2024

Die gemeinsame Leidenschaft für Bademode, gekonntes Handwerk, ein Notizbuch und etwas Überredungskunst führten dazu, dass Ivon und Mira Blazevic 2018 ihr Label VOLANS gründeten. Im Interview verrät das Mutter-Tochter-Duo, welche Chance sie gepackt haben, die ihnen dabei half, einen wichtigen Meilenstein zu erreichen – was sie unter sozialer Verantwortung verstehen und welchen Rat sie Nachwuchsdesigner:innen mit auf den Weg geben.

  • Mutter & Tochter und Gründerinnen von VOLANS 
  • Leben beide in der Schweiz
  • Persönlicher VOLANS-Favorit: VIRA (Ivon) & DANKA (Mira)
  • Lieblingsfarbe: ink (Ivon) & black (Mira)

Liebe Ivon, liebe Mira, wie ist die Idee für VOLANS entstanden? Warum habt ihr euch für den Bereich Bademode entschieden? 

IVON: Ich bin eigentlich geboren worden mit der Idee – die Idee hat nur sehr lange geschlafen. Als ich klein war, arbeitete meine Mutter bei dem traditionellen Bademodelabel Lahco. Die Werkstätten waren direkt neben uns. Ich bin also aufgewachsen mit dieser Fabrik nebenan und meiner Mama, die dort genäht hat. Als 15-jährige mit grossen Brüsten war es für mich oftmals eine ernüchternde Erfahrung Bademode zu finden, die gut sass. So hat mein Mami alle Badeanzüge für mich selbst genäht. 

Vor der Gründung von VOLANS arbeitete ich in der Finanzwirtschaft und anschließend 15 Jahre lang als Head of Marketing in der Beauty-Branche. Mit 45 habe ich mich irgendwann gefragt: Was wolltest du eigentlich schon immer machen – was war dein Ziel? Ich habe den Sinn gesucht.

Daraufhin fertigte ich eine Art persönliches Handbuch mit folgenden Fragen an: Wie würde ich gerne arbeiten? Was macht in meinen Augen Sinn? Bin ich risikobereit oder nicht? Tatsächlich kam ich auf das Ergebnis: Fashion im Bereich Bademode. Das Know-how hatte ich natürlich hervorragend durch meine Mama, sie war zu dem Zeitpunkt bereits pensioniert und hat meiner Meinung nach das größte Wissen in dem Bereich, was man in der Schweiz haben kann. Sie hat immerhin über 40 Jahre lang bei Lahco gearbeitet und unter anderem als Modellmacherin das Atelier geleitet. Wieso also nicht versuchen, habe ich mir gedacht. Und so ist diese Idee entstanden. Ein Kindheitswunsch kombiniert mit Rekapitulation. 

“Ich war pensioniert und Ivon kommt nach Hause und sagt: Mami, wir machen Bademode!”

Mira, wie hast du reagiert, als du das erste Mal von dieser Idee erfahren hast?

MIRA: Am Anfang ehrlich gesagt nicht so gut (lacht), ich war pensioniert und Ivon kommt nach Hause und sagt: Mami, wir machen Bademode! Ich habe wirklich lange überlegt, aber zum Glück haben wir damit angefangen. Jetzt läuft es gut und ich bin super zufrieden.

IVON: Ja, sie war ganz streng. Anfangs wollte sie gar nichts von dieser Idee hören. Sie sagte: “Textilbranche, forget it, Ivon! Das ist so schwierig.” Jedoch akzeptierte ich kein Nein. Zwei Wochen hat sie sich dann für die Entscheidung Zeit genommen und anschließend einige Bedingungen gestellt, was sie alles braucht, wenn sie das wirklich mit mir macht: Schnittmuster, Papier, Schneiderpuppe, Maschine … Daraufhin habe ich mich auf die Suche begeben und alles nach und nach abgehakt. “Gut, hab ich, los geht’s!”, sagte ich zu ihr. So haben wir angefangen. (Dreht sich zu Mira) Eigentlich hast du es glaub’ ich mir zur Liebe gemacht, weil ich deine Tochter bin und ich diesen Wunsch hatte, und nicht, weil du dachtest, das wird ein riesen Geschäft (Mira nickt). Sie hat es eher als Hobby oder kleines Abenteuer gesehen. 

Es ist ja auch super schön, so eine gemeinsame Leidenschaft als Mutter und Tochter zu haben. 

IVON: Das hatten wir sogar schon früher. Ich habe Modemagazine wie VOGUE und ELLE verschlungen. Ich wollte alle Modelle und die neuesten Kreationen haben. Daher habe ich die Stoffe dafür eingekauft und zusammen kreiert. Diese Zusammenarbeit kannten wir also bereits aus meiner Kindheit und meiner Jugend – schon damals haben wir das sehr gerne gemeinsam gemacht.

Was bedeutet der Name VOLANS und wie kam dieser zustande? 

IVON: VOLANS ist ein Sternbild am Südhimmel und heißt “Fliegender Fisch”. Wir lieben das Meer, wir lieben Fische. Wir hatten einen zweitägigen Workshop mit ganz vielen Freund:innen und haben gebrainstormt. Ich wollte unser Label eigentlich MIRA nennen, aber das wollte sie nicht. Darum haben wir weiter überlegt. Es sollte mit Wasser zu tun haben und Wärme ausstrahlen. Unser damaliger Art Director und sein bester Freund – die beiden sind zwei sehr kreative Köpfe – haben uns dann irgendwann den Vorschlag VOLANS gemacht, der Mira und mir direkt super gut gefallen hat. 

“Sie macht nichts mit dem Computer, das macht alles ihr Kopf”

Ihr seid ein Familienunternehmen. Was würdet ihr sagen, sind die besten Eigenschaften der jeweils anderen, die zum Erfolg eurer Marke beitragen? 

IVON:  Definitiv ihr Handwerk, also ihre Design- und Schnittfähigkeiten. Das ist sicher auch ein USP für VOLANS. Mira macht die Schnittmuster – und Schnittmusterarbeit ist super komplex mit diesen ganzen Berechnungen – sie designt an der Puppe und näht die Prototypen. Das sind im Prinzip mehrere Berufe, aber ihre Fähigkeiten umfassen all das. Sie macht nichts mit dem Computer, das macht alles ihr Kopf. Das allein ist eine enorme Leistung. Zweitens: Sie ist fleißig wie eine Maschine. Meine Mama ist im Gegensatz zu mir sehr entscheidungsfreudig, da läuft alles auf Zack. Manchmal ist sie auch ein bisschen stur – aber das sehe ich eher als eine positive Eigenschaft, denn sie bleibt dran. Und zu guter Letzt hat sie einen super Stil. Die frechsten und die most sexy Designs, wie zum Beispiel die tief ausgeschnittenen Modelle, kommen alle von ihr.

MIRA: Oh, das ist aber alles sehr schön zu hören! Nun bin ich wohl an der Reihe … Kurz gefasst: Ivon kann wirklich gut verkaufen, ich nicht. Ich verschenke lieber (lacht).

IVON: War’s das etwa schon? (lacht) Was kann ich deiner Meinung nach noch gut?

MIRA: Na, alles! Du machst so viel. Du bist jeden Tag bis spät abends am arbeiten, kümmerst dich um so viele Bereiche und bist voller Power. Ivon ist außerdem super sozial und schaut auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen.

Ist es manchmal auch herausfordernd, als Mutter und Tochter so eng zusammenzuarbeiten? 

IVON: Das auf jeden Fall. Zu Beginn war alles natürlich ganz aufregend und schön. Das dritte Jahr war dann allerdings etwas schwierig. Wir mussten uns beide anders kennenlernen – als Partnerinnen und nicht als Mutter-Tochter. Früher war sie für mich “die heilige Mutter” und ich in ihren Augen “die liebe Tochter”, plötzlich sind wir uns aber so richtig an den Karren gefahren. Das war aber auch gut, wir brauchten diesen Prozess. Jetzt können wir streiten, das konnten wir früher nicht. Nun gehen wir viel besser damit um.

“Wir hören beide sehr auf unser Bauchgefühl und bei großen Entscheidungen ist es mir schon wichtig, ihr Bauchgefühl zu kennen.”

Hilft eurer Meinung nach eine klare Aufgabenteilung und trefft ihr Entscheidungen für VOLANS grundsätzlich gemeinsam? 

IVON: Mira hilft mir sehr bei Entscheidungen und ich frage meine Mama auch eigentlich immer, wenn es um Entscheidungen geht. Eine klare Aufgabenteilung haben wir nicht. Also klar, Mira macht hauptsächlich die Prototypen, aber die Designs schauen wir uns zusammen an. Allerdings nicht nur wir beide, denn wir fragen auch unser Team und unsere Kundinnen. Wenn’s hart auf hart kommt, dann entscheide schon ich, aber ich finde es sehr schwierig alleine entscheiden zu müssen und ich möchte das auch gar nicht. Meine Mama hat ein super Gefühl. Wir hören beide sehr auf unser Bauchgefühl und bei großen Entscheidungen ist es mir schon wichtig, ihr Bauchgefühl zu kennen.. 

2018 habt ihr eure erste Kollektion vorgestellt. Erzählt uns von dem schönsten Moment eures 6-jährigen Bestehens. Welches Ereignis oder welchen Meilenstein werdet ihr niemals vergessen? 

MIRA: Sag du! (Beide schauen sich an und grinsen)

IVON: Ein Meilenstein, der uns beiden wichtig ist: Mit der ersten Kollektion haben wir mit GLOBUS den größten Kunden bekommen, das war für uns unfassbar. GLOBUS ist wie das KaDeWe in Deutschland und gehört auch zur gleichen Gruppe. 
Für mich persönlich war aber auch ganz toll, die erste Kollektion entstehen zu sehen. Wir haben innerhalb von ein paar Monaten ein Produkt hergestellt, die Firma gegründet und unser erstes Shooting gemacht. Mit dem Lookbook konnte ich dann überhaupt erst zu so grossen Abnehmern wie GLOBUS gehen.

Als die (in der Schweiz) für Bademode bekannte Traditionsmarke Lahco dann in Konkurs gefallen ist und nicht liefern konnte, haben sie sich daran erinnert, dass meine Mama bei Lahco gearbeitet hat und uns daraufhin angerufen. Wir wurden gefragt “Könnt ihr liefern?” und ich habe wie aus der Pistole geschossen, mit “Ja!” geantwortet. Und das, obwohl ich keine Ahnung hatte, ob es wirklich klappt. Ich wusste zwar schon, dass wir eine Produzentin in Kroatien haben, genauso wie Stofflieferanten in Como und dachte mir: Wenn’s hart auf hart kommt, würde ich mit dem Auto runter nach Como fahren, wir finden diese Stoffe, die gewünscht waren, ich fahre weiter nach Kroatien usw. – all das funktioniert schon irgendwie. Tatsächlich hat alles geklappt und es hat sich enorm gelohnt. Als Unternehmerin musst du Chancen einfach mal packen! Ich war schon immer eine Macherin.

MIRA: Du hast recht, wir sind beide Macherinnen. Das ist ein passender Begriff für uns. 

Was verbindet ihr mit eurem Herkunftsland Kroatien und was wiederum gefällt euch am Leben in der Schweiz? 

MIRA: Ich bin dort geboren und wir haben Verwandte in Kroatien, aber ich liebe mein Leben in der Schweiz. 

IVON: Stimmt, du bist im Herzen richtig Schweizerin. Ich kenne Kroatien natürlich nur von den Ferien, die wir dort verbracht haben. Ich selbst habe nie dort gelebt und bin in der Schweiz geboren. Aber in Kroatien liegen meine Wurzeln und ich finde die Kultur spannend. Ich denke die Tatsache, dass es unser Herkunftsland ist, ist auch ein Grund, weshalb wir unsere Bademode in Kroatien anfertigen lassen. Ich finds toll, Kroatien dadurch besser kennenzulernen, genauso wie die Sprache nach und nach besser sprechen zu können. Für mich war schnell klar, dass wir entweder in der Schweiz oder in Kroatien produzieren werden. Wir haben uns dann für Letzteres entschieden. Inzwischen ist das ganze Dorf, in dem wir produzieren – auch ganz fest involviert, sodass man uns auf der Straße grüßt und nach uns fragt, wenn wir mal etwas länger nicht vor Ort waren. 

“Wir schneidern nicht für uns, sondern für unsere Kundinnen.”

Wie sieht einer eurer ersten Designentwürfe aus? Und inwiefern habt ihr eure Designs seitdem weiterentwickelt? 

MIRA: Das war ein Badeanzug, das Modell Nr. 01 IVY. Danach kamen GRACE und MIRA. Wir machen jedes Jahr neue Kollektionen, aber die früheren Kollektionen sind nach wie vor erhältlich und unsere Kundinnen lieben diese Modelle. 

IVON: Die erste Kollektion, die wir gemacht haben, war wirklich so “raus aus der Hüfte”. Den Stoff nutzen wir allerdings nach wie vor. Tatsächlich hatten wir eine Unmenge an Stoffmustern, die wir ausprobiert haben. Meine Mama sagte bei jedem “Nein”. Aber es hat sich definitiv gelohnt, das werde ich nie vergessen. Denn jetzt haben wir einen Stoff, aus dem wir alles fertigen und der ist einfach grandios: atmungsaktiv, dreidimensional und in alle Richtungen elastisch – das heißt, er hat eine sehr gute Formgebung (dank SHAPE Eigenschaften), passt sich bzw. schmiegt sich an jede Figur an und trocknet sehr schnell. Was wir über die Zeit entwickelt haben, sind zum Beispiel funktionale Details wie Cups, verstellbare Träger, etc. Wir schneidern nicht für uns, sondern für unsere Kundinnen und finden es wichtig, immer wieder das Feedback von ihnen einzuholen, um unsere Designs stetig weiterzuentwickeln.

MIRA: Und ich mache nach wie vor alles von Hand, daran hat sich nichts geändert. 

 

Mira, du warst also diejenige, die sehr kritisch bei der Stoffauswahl war? 

MIRA: Das stimmt. Ich bin sehr klassisch, wenn es um Farben geht. Ich persönlich mag bunte Farben nicht so gerne, daher mussten wir bei der Farbwahl lange diskutieren. Aber mal davon abgesehen gab es natürlich wirklich vieles zu beachten, was eine gute Qualität ausmacht. Und wie Ivon schon sagt – die Suche nach dem richtigen Stoff hat sich definitiv gelohnt. 

“Wir lernen miteinander und haben Respekt vor dem Handwerk.”

Wofür steht ihr mit VOLANS – welche Werte sind euch wichtig? 

IVON: Wir sind beide sehr sozial und lieben Menschen. Für uns macht es Sinn die Menschen zu kennen, mit denen wir arbeiten. Ich habe gerne ein Gesicht dahinter. Wir finden es toll, mit unserer Arbeit einen Beitrag leisten zu können und stehen nicht für Gewinnmaximierung. Wir produzieren in Kroatien und obwohl die Preise gerade explodieren, halten wir zusammen. Das ist das, was wir unter sozialer Verantwortung verstehen. Wir möchten den Menschen gegenüber, mit denen wir zusammenarbeiten, sozial sein und mit ihnen langfristig arbeiten. Das war auch die Bedingung meiner Mama, als wir mit VOLANS gestartet haben: eine Produktion nur in Europa. Wir haben es geschafft, nun alles in einem Radius von 500 Kilometern umzusetzen: Lyon, Como und Kroatien. Und wir kennen alle, mit denen wir zusammenarbeiten, persönlich. Wir lernen miteinander und haben Respekt vor dem Handwerk. Darüber hinaus ist uns natürlich Nachhaltigkeit sehr wichtig. Für unsere Produktion müssen wir nicht fliegen – das ist schon mal ein riesen Punkt, wie ich finde. 

Wofür stehen wir? Wir möchten gerne, dass jede Frau ein Modell bei uns findet. Bei uns gibt es ja auch eine vielfältige Auswahl, da alle Kollektionen immer bestehen bleiben und sogar Jahre später noch erhältlich sind. Wir freuen uns, wenn Frauen eine gute Passform bei uns finden, mit der sie sich schön und wohlfühlen.

Ivon bei der Kundinnenberatung

Ist es das, was euch bei eurer täglichen Arbeit motiviert?

MIRA: Genau. Wenn eine Kundin etwas anprobiert und dabei strahlt, weil sie sich schön fühlt, freut mich das so unglaublich sehr. 

IVON: Ja, das ist immer das Tollste. Unsere Kundinnen können ja freitags vorbeikommen und anprobieren, oder auch, wenn wir auf Events sind und sie mit einem Wow-Effekt vor dem Spiegel stehen. Wir haben sogar schon einen Brief bekommen, in dem eine Kundin schrieb: “So toll, endlich gehe ich wieder ins Wasser und fühle mich in meinem Körper wohl!”. Das motiviert einfach sehr

Welches Modell ist euer Bestseller? Und welcher Schnitt war bislang der aufwendigste, den du je entworfen hast, liebe Mira? 

IVON:Es gibt jedes Jahr einen neuen Bestseller. Meist ist das eine Farbe, die besonders gut läuft – und dieses Jahr ist es Berry Sorbet, ein dunkles Bordeaux. All-time Bestseller sind GRACE und DUNJA. GRACE ist eigentlich der Dauerläufer.

MIRA: DANKA ist sehr schwierig herzustellen. Der Schnitt nicht, aber das Nähen wegen der Raffung. Da muss man ganz genau aufpassen. JULIE dagegen war auch schwierig herzustellen, was den Schnitt anbelangt.

Wie entstehen eure Ideen für neue Kollektionen? 

MIRA: Ich lasse mich von Abendkleidern inspirieren, die ich im Fernsehen oder in Magazinen sehe und zeichne spannende Details dieser Kleider auf ein Blatt Papier. So komme ich auf neue Ideen. 

IVON: Ja, Mama macht das wirklich cool. Sie ist sehr stark darin, schöne Details aufzuschnappen. Ich beschäftige mich mit Trend Forecasts, vor allem wenn es um neue Farben geht. Und dann sind wir natürlich aufmerksam, was unsere Kundinnen möchten – was stört sie vielleicht und welches Modell können wir wie weiterentwickeln.

Wenn ihr den Kleiderschrank einer berühmten Person eurer Wahl mit VOLANS ausstatten könntet – für wen würdet ihr euch entscheiden? Habt ihr ein Dream Testimonial

MIRA: Wenn dies noch möglich wäre, dann Prinzessin Diana. Ich hatte sie so gern. 

IVON: Ich finde viele Frauen toll, mir ist aber direkt Karoline Herfurth eingefallen. Sie steht für all das, für das wir auch stehen. Sie ist eine super selbstständige Frau, ich bewundere sie, habe großen Respekt vor ihr und sie hat großen Respekt vor anderen Menschen. Für mich ist sie die Reese Witherspoon von Europa. Wen ich natürlich auch toll finde, sind Sophia Loren und Cate Blanchett. Und Tilda Swinton liebe ich! 

Wie denkt ihr, wird sich die Bademode in den kommenden Jahren entwickeln?

IVON: Was die Materialien anbelangt, wird es sicher noch Fortschritte geben. Ein paar italienische Firmen haben beispielsweise schon probiert Polyamid zu ersetzen mit einer pflanzlichen Faser, aber das ist immer noch schwierig. Und wir versuchen eigentlich jedes Jahr erneut, mit neuen, innovativen Stoffen Bademode herzustellen, es ist aber leider nicht die gleiche Qualität. Daher sagen wir uns: Lieber einen Badeanzug aus einem hochwertigen Stoff, der dann wirklich über Jahre hinweg hält und dadurch nachhaltig ist. Trotzdem fragen wir immer wieder proaktiv nach, ob es neue Entwicklungen gibt und wenn ja, dann freuen wir uns natürlich, diese auszuprobieren.

Ein Blick in die Zukunft von VOLANS – auf was dürfen sich eure Kundinnen freuen?

IVON: Auf viele neue Designs und auf unsere Beachwear – da probieren wir uns gerade aus. Aber unser Fokus ist und bleibt Bademode. Und natürlich auf die Kollektion 2025, an der wir aktuell arbeiten. Es wird etwas mehr Stoff geben, aber auch sehr viele sexy Designs. Wir denken noch über einen Glanzstoff und eventuell einen Print nach.

“Manchmal ist es sogar gut, ein Risiko einzugehen, denn daraus entsteht auch ein gewisser Drive!”

Welchen Ratschlag würdet ihr Nachwuchsdesigner:innen mit auf den Weg geben? 

IVON: Sich mit Leuten zusammenzutun, die einen mit ihrer Fachkompetenz in Bereichen unterstützen können, die man selbst nicht hat oder vielleicht auch einfach nicht selbst machen mag. Das macht meiner Meinung nach viel mehr Sinn als sich beispielsweise mit anderen Designer:innen zusammenzutun, wie das ja auch viele machen. Es ist wichtig, die Finanzen im Griff zu haben, genauso wie es wichtig ist, verkaufen zu können. Und viele Designer:innen können das selbst gar nicht so gut. Das ist eine ganz andere Eigenschaft, die man haben muss. Außerdem sollte man Freude daran haben, in gewisser Weise hartnäckig sein und sich auf viel Arbeit einstellen – und selbst in schwierigen Momenten dranbleiben. 

Ich empfehle Nachwuchsdesigner:innen das Ganze zu 100% zu machen und nicht mal eben so nebenbei. Klar, normalerweise geht das finanziell oft nicht direkt, aber dann würde ich eher dazu raten, erst in einem anderen Bereich zu arbeiten, Geld zu sparen und dieses Geld anschließend in das eigene Label zu investieren. Wenn du es machst, dann mach es richtig. Manchmal ist es sogar gut, ein Risiko einzugehen, denn daraus entsteht auch ein gewisser Drive! Und man muss sich einfach bewusst sein, dass Designen nur ein kleiner Teil von vielen Aufgaben ist, wenn man ein Modelabel gründet. 

MIRA: Dem kann ich mich nur anschließen. Dennoch ist das Designen der Start. Ohne Design entsteht nichts (grinst).

Ihr seid wirklich zwei Powerfrauen! Vielen Dank für dieses tolle Gespräch.