AMt für aufbau

im Gespräch mit VOLANS

 

Amt für Aufbau

Im Gespräch mit VOLANS, Juni 2025

Ein Benefizkonzert, vier engagierte Jugendliche, ein Vater mit grossem Herz – und Projekte, die Leben verändern. Am 30. August veranstaltet der Verein Amt für Aufbau ein Benefizfestival im Heuried in Zürich.

Wir kennen Mischi und seine Kids schon ewig – und unterstützen ihr Herzensprojekt von Anfang an. Was sie auf die Beine stellen, tun sie nicht für Ruhm oder Applaus, sondern weil sie wirklich etwas bewegen wollen. Wir finden das einfach grossartig – und genau deshalb haben wir uns mit dem Team zusammengesetzt, um dem Herzensprojekt die Aufmerksamkeit zu schenken, die es verdient.

Über Solaranlagen in Brasilien, Armbänder aus Bali – und warum Chaos manchmal die beste Organisationsform ist.

«Wir wollten etwas Grosses machen – vielleicht das Grösste,
was wir je gemacht haben.»

NIKA
Iara
Filippa
Josefine

«Unsere Sitzungen sind anders. Chaotischer. Herzlich. Voller Energie.»

Die Idee zum Benefizkonzert im Heuried entstand nicht über Nacht. «Wir haben gemerkt, dass wir wieder mal etwas richtig Grosses machen wollen», erzählt Josefine, 15 Jahre alt, Sängerin und Teil des fünfköpfigen Teams – davon 4 Jugendliche – hinter dem Verein Amt für Aufbau. «Etwas, das die Menschen bewegt – und uns selbst auch.»

«Unser Motto? Keiner zu klein, gewichtig zu sein.»

«Mehr Leute sollen wissen, was wir machen. Und warum.»

Iara, 12, ist für die Videos und das Marketing zuständig. Ihre Schule weiss längst Bescheid: «Meine ganze Klasse kennt Amt für Aufbau schon richtig gut.»
Filippa(14) ergänzt: «Wir wollen, dass die Leute sehen: Ah, cool, da spielt Silberbüx! Und gleichzeitig entdecken sie, wer dahintersteht – nämlich wir.»

Der Verein wurde 2007 von Michael Meyer («Mischi») und seinem Freund Dani («Buschi») gegründet. Heute ist daraus eine generationenübergreifende Familie geworden – wortwörtlich: Dani ist Vater von Filippa und Josefine, Mischi ist Vater von Iara und Nika. Nika,14, die wahrscheinlich das Konzert moderieren wird. «Ich wohne praktisch mit allen zusammen», sagt sie lachend. «Also bin ich einfach immer dabei.»

 
Gründer: Michael Meyer «Mischi»
 
Gründer: Daniel Buresch «Buschi»
Gründer: Michael Meyer «Mischi»
Gründer: Daniel Buresch «Buschi»

«Auch wenn ich krank bin, will ich nichts verpassen.»

Dass hier Herzblut drinsteckt, ist spürbar. Josefine etwa nahm krank vom Sofa aus an einer Sitzung teil. «Das verlange ich gar nicht», sagt Mischi. «Aber es zeigt, wie viel das Ganze ihnen bedeutet.»

«Manchmal schreiben wir 30 Spendenbescheinigungen an einem Abend.»

Was nach Grossorganisation klingt, ist in Wahrheit ein kleines, freiwilliges Team, das alles in der Freizeit stemmt – von der Spendenverwaltung über Eventlogistik bis zur Lichttechnik. «Unsere Projekte sind zwar klein», so Mischi. «Aber sie haben eine grosse Wirkung.»

«Unser Motto? Keiner zu klein, gewichtig zu sein.»

Mit einem Budget von oft nur wenigen tausend Franken entstehen Projekte, die echte Veränderung bringen. Eine restaurierte Solaranlage in Kuba versorgt ein ganzes Dorf heute noch mit Strom – mit einem damals einzigen Ersatzteil. In Kenia wurde Wasser direkt zu einer Schule geleitet. Und in Zimbabwe hat ein ganzes Dorf frisches Wasser, das wir von einem Spital dahin geleitet haben.

«Es gibt nichts Sinnvolleres für mich.»

Was treibt Mischi an? «In meinem Alltag mache ich auch viel sinnlosen Kram. Aber das hier – das ist sinnstiftend. Wenn ich Nachrichten aus aller Welt bekomme, dass Menschen jetzt Licht haben oder sauberes Wasser – das gibt mir alles zurück.»

Projekt: Flohmarkt Bachwiesen

«Wenn unsere Kinder einmal reisen, werden sie mit Handkuss empfangen.»

Die Projektorte kennen wir meistens nicht persönlich. Vertrauen ist deshalb zentral. «Es gibt immer eine vertrauenswürdige und ehrliche Schlüsselperson vor Ort, mit der wir in engem Kontakt stehen. Diese Person übernimmt jeweils die Projektleitung vor Ort. Wir wissen genau, was mit dem Geld passiert.» So entsteht eine globale Gemeinschaft – und eine Verbindung, die bleibt

«In Myanmar mussten die Nonnen das Geld verstecken.»

Die Geschichten sind bewegend – und oft auch mutig. In Myanmar haben wir den Schulbetrieb von zwei Klosterschulen unterstützt. «Das Geld musste für die Übergabe verborgen werden, um es vor den Militärs zu sichern», erzählt Mischi. «Heute, nach den grossen Erdbeben vom Frühling, sind wir nun daran, den Wiederaufbau von wichtigen Gebäuden mitzufinanzieren, die für den Schulbetrieb nötig sind – und wir bekommen Fotos und Videos direkt von den Beteiligten.»

«In Bali haben wir jeder ein Armband mit unserem Namen bekommen.»

Es sind die kleinen Gesten, die bleiben. «Ich bin ein Schmuckmensch», sagt Josefine. «Das Armband aus Bali trage ich jeden Tag.»
Filippa ergänzt: «Sie haben überlegt, wer wir wohl sind – und für jeden von uns ein passendes Armband gemacht. Obwohl sie uns gar nicht kennen. Das fand ich wunderschön.»

«Am Konzert geht es nicht nur um Musik. Es geht um Begegnung.»

Am 30. August erwarten die Besucher:innen nicht nur zwei bekannte Bands – Silberbüx und Ricklin & Schaub – sondern auch persönliche Auftritte zum Beispiel Josefine und drei weitere Sängerinnen, die auftreten, Mitmachaktionen, Verlosungen und Projektstationen zum Anfassen. «Zum Beispiel eine Installation, bei der man mit einem Draht eine Landschaft entlangfährt und am Ende das Licht angeht – so wie unsere Solarprojekte.»

 

«Alles, was wir einnehmen, geht direkt in die Projekte.»

Die Benefiz-Verantstaltung finanziert unter anderem:

Dazu sagt Iara: «Jeder Rappen zählt. Und jeder Rappen geht direkt dorthin, wo er gebraucht wird.»

Abgeschlossene Projekte ENTDECKEN

BRASILIEN
Spielplatz

Initiator:  Rico Wüest
(Jahrgang 1978, Sozialwissenschafter)

Projektdauer: Februar/März 2020
Projektstatus: abgeschlossen
Projektziel: Errichtung eines Spielplatzes im Quartierzentrum ARCA

Rico Wüest gründete in Palmeiras (Brasilien) das Projekt ARCA, um Kindern und Jugendlichen mit Capoeira, Tanz und Bildung neue Perspektiven zu bieten. 2019 erhielt ARCA ein Grundstück im Armenviertel – der Startschuss für ein eigenes Quartierzentrum mit dem ersten Naturspielplatz der Stadt. Unterstützt wurde der Bau vom Zürcher Atelier Schelb.

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KENIA
Regenwasser Auffangstation

Initiator: Jackson Somoire kikon (Community Ranger – Bezirk Kajaido, Unterbezirk Loitokitok)

Projektdauer: März bis Dezember 2024
Projektstatus: abgeschlossen
Projektziel: „Wasser für Massai“ – Für zwei Massai-Kommunen in Esiruai werden je eine Regenwasser-Auffangstation gebaut.

In Kenia herrschte 2023 eine extreme Dürre, die das Leben der Menschen, ihres Viehs und das der Wildtiere in nie gekanntem Maße bedroht. Die Lebensgrundlage vieler Menschen in Kenia, die auf die Landwirtschaft angewiesen sind, wurde in den vergangenen Jahren stark beeinträchtig. Zwei Regenwasser-Auffangstationen sollen den Dorfgemeinschaften den Zugang zu Trinkwasser vereinfachen.

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ECUADOR
Teigknetmaschiene

Initiatorin: Fabienne Berlinger
(Jahrgang 1980, Erziehungswissenschaftlerin, lic. phil.)

Projektdauer: Juni 2007
Projektstatus: abgeschlossen
Projektziel: Finanzierung einer Teigknetmaschine

Die Tagesstätte Sol de Primavera in Quito (Ecuador) unterstützt Jugendliche aus Armutsvierteln mit Bildung, medizinischer Betreuung und praktischer Ausbildung in eigenen Werkstätten. Das Ziel des Projekt ist die Integration in den Arbeitsmarkt und die Stärkung der ganzen Familie durch begleitende Sozialprogramme.

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EINBLICKE INS KENIA PROJEKT